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Gemeinwohlökonomie: Eine Wirtschaftsordnung für mehr Gerechtigkeit

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Ein Wirtschaftsmodell für mehr Gerechtigkeit.

Die Gemeinwohlökonomie ist ein wirtschaftliches Konzept und eine soziale Bewegung, die sich für eine nachhaltigere und gerechtere Wirtschaftsordnung einsetzt. Entwickelt wurde dieses Konzept von Christian Felber, einem österreichischen Autor und Wirtschaftswissenschaftler, und erstmals 2010 in seinem Buch „Die Gemeinwohl-Ökonomie – Das Wirtschaftsmodell der Zukunft“ vorgestellt.

Hauptmerkmale der Gemeinwohlökonomie:

  1. Gemeinwohl im Mittelpunkt: Das Kernprinzip der Gemeinwohlökonomie ist die Idee, dass das Wohl der Gesellschaft und der Umwelt an oberster Stelle stehen sollte. Unternehmen und Organisationen sollen nicht nur nach finanziellen Gewinnen streben, sondern auch gesellschaftliche und ökologische Werte fördern.

  2. Gemeinwohlbilanz: Unternehmen, die sich der Gemeinwohlökonomie verpflichten, erstellen eine Gemeinwohlbilanz, die ihre Auswirkungen auf verschiedene soziale und ökologische Faktoren bewertet. Dazu gehören Themen wie soziale Gerechtigkeit, Umweltschutz, Mitarbeiterbeteiligung und ethisches Marketing.

  3. Gemeinwohlberichterstattung: Die Gemeinwohlbilanz und -berichterstattung sind öffentlich zugänglich und sollen Transparenz über die Auswirkungen von Unternehmen auf die Gesellschaft schaffen. Dies ermöglicht es den Stakeholdern, die ethischen und sozialen Praktiken eines Unternehmens besser zu bewerten.

  4. Selbstverpflichtung: Die Teilnahme an der Gemeinwohlökonomie ist in der Regel auf freiwilliger Basis. Unternehmen und Organisationen entscheiden selbst, ob sie sich den Prinzipien der Gemeinwohlökonomie anschließen möchten.

  5. Anreize für nachhaltiges Wirtschaften: Die Gemeinwohlökonomie fördert Anreize für Unternehmen, sich auf nachhaltige Praktiken zu konzentrieren. Dies kann durch Steuervergünstigungen, Finanzierungsprogramme oder andere Anreize geschehen, um nachhaltiges Wirtschaften zu belohnen.

  6. Gemeinwohlwirtschaft: Die Idee der Gemeinwohlökonomie strebt eine Veränderung des Wirtschaftssystems insgesamt an. Sie setzt sich für eine Wirtschaft ein, die die Bedürfnisse der Menschen und der Umwelt in den Vordergrund stellt und die traditionelle Gewinnmaximierung in Frage stellt.

Die Gemeinwohlökonomie hat in verschiedenen Ländern Anhänger gefunden und wird von einer wachsenden Anzahl von Unternehmen und Organisationen unterstützt. Ihr Ziel ist es, die Werte der Solidarität, des Gemeinwohls und der ökologischen Nachhaltigkeit in die Wirtschaft zu integrieren und somit eine bessere Zukunft für die Gesellschaft und die Umwelt zu schaffen. Während die Umsetzung dieser Ideen noch in den Anfängen steckt, hat die Gemeinwohlökonomie das Potenzial, einen positiven Beitrag zu einer gerechteren und nachhaltigeren Wirtschaftsordnung zu leisten.

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